Sonntag, 17. August 2014
Notiz an mich selbst.
Lach mal mehr,
Hilf mal mehr mit,
trau dich mal mehr,
halt mal nicht immer die Klappe,
glaube mal,
freu dich mal,
sei mal verrückt
und ein bisschen weniger kleinlich.
Sei mal bereit zum fliegen und nach deinen Träumen zu greifen,
trink mal mehr- Energiewasser mit einem Schuss Glück,
ernähre dich mal gesünder, hör auf die Sorgen zu fressen,
klatsch mal mehr Beifall für Dinge die du magst,
lieb mal mehr, egal wen oder was, denn liebe ist es die dich menschlich macht,
geh mal mehr raus in die Welt die da wartet auf ewig deine Spuren zu tragen,
mach mal mehr Quatsch, vielleicht wirst du dann ja Politiker
und kümmere dich mal weniger darum, was diese sagen
habe mal mehr eine eigene Meinung,
und mach mal Lärm, damit sie gehört wird,
sei mal mehr still und ruhig beim Lärm machen,
denn Ruhestörer mag niemand,
aber lass dir mal nicht von anderen sagen, was zu mögen ist und was nicht,
hör mal generell weniger auf die, aber habe ein offenes Ohr für sie,
sei mal mitfühlender,
aber lass das ganze Mitgefühl nicht zu deinem eigenen Gefühl werden,
benutz mal mehr Sonnencreme, um dich vor den schädlichen Strahlen zu schützen,
aber nicht zu viel, dass ein schleimiger Film deine Haut bedeckt
und du nichts mehr spüren kannst, und jedem, der dich greifen will durch die Finger glitschst,
Sein mal ehrlicher, in der Lügenkartenhausbruchhütte willst du nicht leben
und außerdem sind deine Beine lang,
finde ich mal selbst schöner,
aber mach mal mehr Sport, um schön zu bleiben,
wasch dir mal öfter die Hände, Hygiene ist immerhin wichtig,
damit du unberührt bleibst,
aber lass dich mal mehr berühren und infiziere dich an Krankheiten der Sonnenmenschen, Teilzeitluftlosen, der Ideenüberfluteten und der stillen Wanderer.
Weine mal mehr, die Tränen müssen ja irgendwie aus dir raus,
um Platz für Glück zu schaffen,
und lass dich mal mehr inspirieren,
aber nicht überfluten von Inspiration, sondern bleib bei deinen eigenen Idee.
Mach mal die Augen mehr auf,
aber sei vorsichtig, dass deine Netzhaut nicht überreizt ist...
Mach dir mal weniger Sorgen, denn die legen dich nur in Fesseln,
aber lass dich fesseln von wunderbaren Dingen,
schreib mal weniger Notizen an dich selbst,
sonder mach einfach mal.

Mach mal mehr.



Zeiträuber
Jeder kennt das, es gibt viel zu tun.
Tausende von Aufgaben und eine To-do-List, die die ganze Welt umrunden könnte, wenn sie dann mal geschrieben wäre, aber das ist sie nicht und die Zeit rennt.
Unbarmherzig tickt der Zeiger jede Minute einmal und verschiebt sich um ein winziges bisschen.
Und dann erst dieser dünnere, schmalere Zeiger - jede verdammte Sekunde! Wahnsinnig macht mich das.
Schon wenn ich meine Uhr nur angucke wird mir schlecht, ich merke wie wenig Zeit ich noch habe, und wie viel ich noch nicht geschafft habe.
Und dann ist meine Liste noch nicht mal fertig und ich habe schon wieder die Hälfte vergessen und die andere Hälfte, die jetzt da auf meinem Papier steht,
lastet wie Säcke Zement auf meinen Schultern, was mich langsamer macht.
Letztendlich ist der Tag vergangen, ich habe ungefähr ein Viertel von dem gemacht, was ich eigentlich machen wollte.
Ich verfluche all die kleinen Zeiträuber, meinen Laptop, meine Bleistifte, die mich so anlachten, dass ich einfach zeichnen musste, mein Gehirn, dass auf die Idee kam „ich könnte doch was basteln“, meine Mutter, die mit mir einen Kaffee trinken wollten,
sie alle... sie alle sind Schuld dar... nein.
Ich bin Schuld, ich ganz allein.
Ich habe mich ablenken lassen.
Ich habe nicht aufgepasst und mich verlaufen in meinem Dschungel aus Möglichkeiten habe ich die Verpflichtungen einfach aus den Augen gelassen und bin falsch abgebogen.
Und dann?
Was dann?
Warum bin ich nicht umgekehrt?
Weil ich Spaß hatte,
weil diese kleinen Zeiträuber diejenigen sind, die meine Zeit in ein Blütenmeer aus Fantasie und Freude wandeln.
Weil diese geraubten Momente die sind, die mein Leben ausmachen.
Also hören wir auf mit dem Selbsthass, lassen wir uns die Zeit rauben, von Dingen die uns wichtig sind.

Genießen wir unser Leben.