Mittwoch, 27. August 2014
Gewohnheit
(Ein kleiner Ausflug meiner Gedanken aus dem Philosophieunterricht)
Was ist Gewohnheit? Gewohnheit ist ein Problem.
Fassen wir es doch mal so zusammen: Bist du gewöhnt an etwas, interessiert es dich nicht mehr so viel wie zuvor.
Eigentlich ist das ja auch ganz gut.
Immerhin habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt früh aufzustehen, jeden Tag zur Schule zu gehen. Ich habe mich daran gewöhnt nicht mit jedem klarzukommen und daran, dass mir nicht alles passt.
Hort sich doch eigentlich er mal gut an. Ich habe mich daran gewöhnt, jetzt muss ich mich nicht jedes Mal wieder darüber beschweren.
Doch was ist mit den ganzen guten Dingen?
Ich bin doch auch daran gewöhnt, dass ich jeden Morgen geweckt werde, dass ich täglich etwas zu essen bekomme, dass meine Freunde die Pausen mit mir verbringen.
So betrachtet klingt das alles ziemlich schrecklich.
Es klingt so, als wüssten wir nichts mehr zu schätzen, weil wir daran gewöhnt sind.
Man könnte sich glatt wünschen nicht an alles gewöhnt zu sein.
Vielleicht ist hier der Vergleich zu einem kleinen Kind zu ziehen (mit dem wir auch im Unterricht gearbeitet haben).
Ein Kind, das wie jedes Kind bei jeder Gelegenheit alles mit großen glasigen Augen voller Begeisterung und Staunen bewundert.
Aber auch dieses Kind entkommt dem Teufelskreis nicht! Niemand entkommt ihm.
Denkt man mal weiter, kann man nämlich bemerken, dass auch Kleinkinder an etwas gewöhnt sind und sei es nur daran, dass sie nichts gewöhnt sind.
In diesem Fall werden auch die größten Wunder nur zu einem von tausend ungewohnten Dingen und die Fähigkeit sich richtig darüber zu freuen bleibt aus.
Ich denke, war wir fälschlicherweise als „Ungewohntheit“ bezeichnen ist in Wirklichkeit Freude und Staunen über Dinge, die aber gar nichts mit Gewohnheit zu tun haben.
Satt darüber zu trauern, dass wir uns an etwas gewöhnen, sollten wir uns GEFÄLLIGST zusammenreißen UND EINFACH DIE BEGEISTERUNG AN GEWÖHNLICHEN DINGEN NICHT VERLIEREN!!!